Abschied von der Landesgartenschau Bad Dürrenberg 2024
Die Landesgartenschau Bad Dürrenberg hat Maßstäbe gesetzt und ihre Erwartungen weit übertroffen. Mit fast 100.000 Besuchern mehr als geplant zog die 5. Landesgartenschau Sachsen-Anhalts zahlreiche Menschen an, um den revitalisierten historischen Kurpark und seine jahrtausendealte Geschichte zu erleben. Im Fokus standen dabei unter anderem die berühmte Schamanin von Bad Dürrenberg und der "Hunnenstein", ein historisch bedeutendes Denkmal.
Das Gradierwerk, ein Industriedenkmal von nationaler Bedeutung, erzählte die Geschichte der Salzgewinnung, die eng mit dem Bergrat Borlach und der Kulturgeschichte des Salzes in Bad Dürrenberg verknüpft ist. Ebenso wird hier die Eisenbahngeschichte lebendig – der älteste Eisenbahntunnel Deutschlands ist Teil des umfangreichen kulturellen Erbes. Besucher konnten sich auf eine beeindruckende Mischung aus Kultur- und Industriegeschichte freuen.
Der Kurpark, eine der schönsten Parkanlagen Sachsen-Anhalts, steht unter Denkmalschutz und wurde in seiner gärtnerischen Pracht zur Schau gestellt. Trotz einiger anfänglicher Schwierigkeiten, hauptsächlich verursacht durch extreme Wetterbedingungen, konnte die Qualität der Veranstaltung überzeugen. Es gab hohe Temperaturen im Spätwinter und im Frühjahr. Dadurch waren die Narzissen zur Eröffnung am 19.04.2024 weitestgehend verblüht. Durch den kalten und feuchten April mit einem ungewöhnlichen Spätfrost am 22.04. erlitt die Bepflanzung einen erheblichen Schaden. Auch weiterhin war das Wetter extrem wechselhaft und so für Veranstaltungen unter freiem Himmel problematisch. Ganze sieben Mal musste das Gelände aufgrund von Unwetterwarnungen geräumt werden - ein Novum in der Geschichte der Landesgartenschauen.
Trotz dieser Herausforderungen war die Resonanz der Besucher und des Fachpublikums überwiegend positiv. Die Gartenschau bot 12 Hallenschauen, setzte 2 Millionen Blumenzwiebeln, 5.000 Dahlien, 7.500 Quadratmeter Stauden und Gehölze, 4.000 Quadratmeter Wechselflor sowie 620 Kübelpflanzen. Es wurden 320 neue Bäume gepflanzt, und der Verzicht auf torfhaltige Substrate sowie chemisch-synthetische Düngemittel führte zur Zertifizierung mit der Plakette „Natur im Garten“. Diese nachhaltige Ausrichtung trug zur enormen gärtnerischen Qualität der 178 Tage dauernden Schau bei.
Michael Steinland, Geschäftsführer der Landesgartenschau, der seit Mitte der 1990er Jahre im Bereich der Gartenschauen tätig ist, zieht ein positives Fazit: „Es war eine aufreibende und spannende Zeit. Das gesamte Team musste sich so manchen Hindernissen und Herausforderungen stellen. Zusammen haben wir alles meistern können! Das ist schon eine sehr große Leistung, die da von allen vollbracht wurde. Bad Dürrenberg hat unglaubliches Potenzial, das konnten wir 178 Tage lang einem großen Publikum präsentieren.“
Die Region wird nachhaltig von der Gartenschau profitieren – das hat die Erfahrung aus anderen Städten gezeigt. Sven Schulze, Minister für Wirtschaft, Tourismus, Landwirtschaft und Forsten des Landes Sachsen-Anhalt, erklärt: „In Bad Dürrenberg geht nach knapp sechs Monaten eine erfolgreiche Gartenschau zu Ende. Die LAGA hat nicht nur mich persönlich begeistert und viele unvergleichliche Momente und Erlebnisse beschert. Entstanden sind Grünanlagen und eine Infrastruktur, die die Stadt nachhaltig aufgewertet haben, einen Mehrwert für Einwohnerinnen und Einwohner schaffen und auch Touristinnen und Touristen künftig weiter anziehen werden. In den vergangenen Jahren hat das Land Sachsen-Anhalt mehrere Millionen Euro in verschiedene Projekte in Bad Dürrenberg investiert – wie sich zeigt, war das eine lohnende Investition, die der Stadt und der Region in wirtschaftlicher wie touristischer Hinsicht einen Impuls verleihen. Den symbolischen Staffelstab reichen wir nun an die Lutherstadt Wittenberg als Ausrichter der nächsten LAGA 2027 in Sachsen-Anhalt weiter.“
Unser besonderer Dank gilt all unseren Kooperationspartnern, Sponsoren, der Stadt Bad Dürrenberg, dem Aufsichtsrat, und vor allem allen Mitarbeitern und Ehrenamtlichen. Durch das große Engagement konnte diese Landesgartenschau erfolgreich realisiert werden – und am Ende schreiben wir sogar schwarze Zahlen.